

1910.
Das Fahrrad ist noch relativ jung, aber ne-
ben Transportmittel auch schon Sportge-
rät, als sich Wilhelm Nevoigt von seinem
Reklamechef überzeugen lässt, mehr in
Werbung für seine Räder zu investieren –
aber auch in den Firmenradsport, der sich
in der Öffentlichkeit großer Beliebtheit
erfreut. Seine Entscheidung, ein Firmen-
Radsportteam zu gründen, erweist sich
schon kurzfristig als richtig: Die beiden
Werksfahrer Richard Schenkel und Adolf
Huschke können ihre ersten Erfolge für
sich verbuchen.
FRÜH AN DIE SPITZE.
Nach dem erfolgreichen Start in den
Radrennsport wird schon
1911
das Dia-
mant Team vergrößert, beispielsweise mit
Adolf Huschkes Bruder Richard. Huschke
selbst bleibt weiter auf der Straße des
Erfolges und gewinnt in diesem Jahr acht
große Straßenrennen für Diamant. Ein
spektakulärer Auftritt für das noch junge
Rennteam.
MEDAILLEN,
MEDAILLEN.
Das Jahr
1913
steht dann gleich mehrfach
im Zeichen der Medaille: Zum einen wer-
den damit die Diamant Fahrer Karl Saldow
im Bahnradsport als erfolgreichster Dauer-
fahrer und Ernst Franz als Deutscher
Meister ausgezeichnet, zum anderen ver-
gibt das Unternehmen nun auch selbst
sogenannte „Diamant Medaillen“ in Gold
und Silber, um etwas für den Amateur-
Radsport zu tun. Das sportliche Ansehen
von Diamant scheint mit jedem Sieg zu
wachsen – bis der Erste Weltkrieg aus-
bricht und das öffentliche Interesse vier
Jahre lang ganz anderen Dingen gelten
muss.
IM FARBENFROHEN
SPRINT DURCH WEIMAR.
Nach Ende des Krieges kann Diamant an
seine alte Tradition anknüpfen: Ab
1920
ist auch das Werksteam wieder dabei und
man kann die Fahrer aufgrund der neu
eingeführten Hausfarben Orange und
Blau jetzt schon von Weitem erkennen.
Vor allem, wenn sie von Sieg zu Sieg über
die Ziellinie schießen.
RENNEN UND
REKORDE:
1921
bei 20 von 29 Radrennen mit Adolf
Huschke als Deutschem Meister,
1922
gefolgt von seinem Bruder Richard auf
1922
Straßenrennrad Modell
Nr. 27 „Modell Huschke“
1911
Diamant Werksfahrer
mit Diamant „Köpfchen-Trikots“
1921
Diamant Berufsradrennfahrer
der Straße und Paul Ozmella als Meis-
ter bei den „Fliegern“ in der Bahn. Die
Weimarer Republik mag politische und
wirtschaftliche Krisen haben, zumindest
für die sportlichen Erfolge von Diamant
erweist sie sich als sehr stabile Zeit.
Das Sechstagerennen in Berlin gewinnt
Richard Huschke
1924
(mit einem Stre-
ckenrekord von 4.544 km), anschließend
auch noch das Etappenrennen Zürich-
Berlin (1.010 km), die „Flieger“-Meister-
schaft von Deutschland geht an Paul
Ozmella, eine erstaunliche Erfolgsserie,
die beide auch im Jahr
1925
wiederholen
können. Sehr viel Sportgeist zeigen aber
auch die Diamant Konstrukteure, die ein
Bahnrennrad aus Leichtmetall bauen, das
nicht mehr als sieben kg auf die Waage
bringt – und das im Jahre
1927
. Danach
wird es um den Sport etwas stiller und das
Unternehmen wie die Republik werden
durch Krisen und Depression erschüttert.
Eine Etappe endet.
ZEITFAHREN DER
BESONDEREN ART:
DIE DIAMANT
SPORTGESCHICHTE
Sicherlich: Gute Fahrräder zu bauen und zahlreiche Innova-
tionen zu entwickeln sind Dinge, durch die ein Unternehmen
Profil gewinnt. Wodurch es wirklich berühmt wird, sind
sportliche Erfolge.
VON SIEGERN UND FLIEGERN.
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DIAMANT // KOLLEKTION 2015 // SPORTGESCHICHTE
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DIAMANT // KOLLEKTION 2015 // SPORTGESCHICHTE